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Michael Haydn (14.09.1737 – 10.08.1806), der jüngere Bruder Joseph Haydns, komponierte als Kapellmeister des Erzbischofs von Salzburg eine Reihe klangvoller Messen, unter denen die Missa Sancti Hieronymi durch das ausschließlich mit Blasinstrumenten besetzte Orchester eine Sonderstellung einnimmt. Wegen der ungewöhnlichen Besetzung wurde diese Messe, obwohl von Leopold Mozart hoch gelobt, selten aufgeführt – nach unseren Recherchen wird sie in unserem Konzert zum ersten Mal überhaupt in Hannover erklingen.
Kontrastiert wird das Werk der musikalischen Klassik durch drei geistliche Chorwerke des zeitgenössischen, estnischen Komponisten Arvo Pärt (* 1935), der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert.
Arvo Pärt vertont im Triodion Texte aus dem orthodoxen Stundengebet der Fasten- und Vorfastenzeit. Das Werk ist in Pärts sogenanntem Tintinnabuli-Stil komponiert. Pärt beschränkt sich dabei auf wenige Dreiklänge, die ein klares (Ruhe-)Zentrum bilden.
In Da pacem Domine arbeitet Pärt mit großen Klangflächen, die durch lang ausgehaltene Töne entstehen. Eine Stimme singt in gleichmäßig langen Tondauern den zugrundeliegenden gleichnamigen gregorianischen Choral wie einen Cantus firmus.
The Deer’s Cry ist sehr klar symmetrisch aufgebaut: Leise, mit langen Pausen durchsetzte Rufe bilden einen Rahmen um eine Passage, die durch ein starkes dynamisches und harmonisches An- und wieder Abschwellen geprägt ist.
Das Konzert wurde unterstützt durch das
Kulturbüro der Stadt Hannover
und die Kulturstiftung Marktkirche
21. November 2015, 20.00 Uhr, Marktkirche Hannover
Das Abschlusskonzert der Niedersächsischen Musiktage präsentierte unter dem Titel Furcht und Verlangen:
Sinfonie Nr. 9 von Ludwig van Beethoven
Die Konzerte in Hannover standen im Rahmen der Saisoneröffnung der NDR Radiophilharmonie
Halb-Szenische Aufführung von La Bohème von Giacomo Puccini
Die Oper wurde live im NDR Fernsehen (zeitversetzt ab 22.15) und online im Livestream sowie am nächsten Morgen um 11 Uhr auf NDR Kultur übertragen. Nähere Informationen sowie den Mitschnitt finden Sie auf diesen Seiten des NDR.
Öffenliche Generalprobe: 16. Juli 2015, 21 Uhr, Maschpark, Hannover
Konzert: 18. Juli 2015, 21 Uhr, Maschpark, Hannover
Joseph Calleja gehört zu den Sängern mit Wiedererkennungswert. Wer ihn hat singen hören, vergisst diese Stimme nicht wieder. International wird er gar als Caruso des 21. Jahrhunderts bezeichnet.
Am Freitag, 17. Juli, 21 Uhr, steht er mit weiteren Solisten und der Radiophilharmonie im Maschpark auf der Bühne und erhält stimmgewaltige Unterstützung durch den Mädchenchor Hannover und den Johannes-Brahms-Chor bei der ersten Open Air-Operngala des NDR.
Das Programm hält einige der schönsten Werke aus der Opernwelt für sie bereit:
Die Besetzung bestand aus
NDR Kultur sendete das Konzert live im Radio. Das NDR Fernsehen zeichnete die gesamte Operngala auf und zeigt das Ereignis voraussichtlich im Weihnachtsprogramm. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des NDR.
17. Juli 2015, 21 Uhr, Maschpark, Hannover
A-cappella-Werke von Johannes Brahms, Benjamin Britten, Felix Mendelssohn Bartholdy und Francis Poulenc
27. Juni 2015, 15 Uhr, Marktkirche, Hannover
Der Johannes-Brahms-Chor Hannover beging sein 30-jähriges Jubiläum mit Arvo Pärts Passio Domini Nostri Jesu Christi secundum Joannem.
22. November 2014, 20 Uhr, Marktkirche, Hannover
Das erste Konzert der NDR Radiophilharmonie in der Saison 2014/15 lehnte sich an die Last Night of the Proms in der Saint-Albert Hall in London an. Der zweite Teil des Konzerts mit den Traditionsstücken „Land of Hope and Glory“ „Rule Britannia“ wurde als Vor-Programm zur Übertragung aus London im dritten Fernsehprogramm gesendet. Außerdem wurde das Live im Radioprogramm NDR-Kultur übertragen.
Der Johannes-Brahms-Chor bildete zusammen mit dem Mädchenchor Hannover und dem Hannoveranerschen Oratorienchor einen Chor, der in einem gesunden Verhältnis zur großen Besetzung der Radiophilharmonie stand. Die Stücke mit Chorbeteiligung waren:
13. September 2014, 20 Uhr, Kuppelsaal, Hannover
Tosca von Giacomo Puccini
Halb-Szenische Aufführung durch den NDR mit zeitversetzter Ausstrahlung in Radio und Fernsehen
NDR Radiophilharmonie, Johannes-Brahms-Chor, Mädchenchor Hannover
19. Juli 2014, Maschpark, Hannover
„Meilensteine der Chormusik“
Drei Gesänge für sechstimmigen Chor a cappella (Abendlied, Vineta, Darthulas Grabgesang), op. 42 von Johannes Brahms
A.M.D.G. (Heaven Haven, The Soldier, Rosa Mystica, O Deus ego amo te, God's Grandeur), op. 17 von Benjamin Britten
27. Juni 2014, Galerie Herrenhausen, Hannover
NDR Radiophilharmonie, Johannes-Brahms-Chor, Mädchenchor Hannover
Dirigent: Hendrik Vestmann
Solistin: Lucia Aliberti Sopran
Do. 05.12.2013, 20.00 Uhr und Fr. 06.12.2013, 18.00 Uhr, Großer Sendesaal des Landesfunkhauses Hannover
Requiem von Tigran Mansurian
Missa in angustiis (Nelsonmesse) von Joseph Haydn
Sa. 23. November 2013, 20 Uhr, Marktkirche, Hannover
Oper von Richard Wagner
Konzertante Aufführung durch den NDR mit Live-Übertragung auf NDR-kultur
So. 22. September 2013, 18 Uhr, Kuppelsaal, Hannover
Werke von Schütz, Bach, Brahms, Pärt
Sa, 15. Juni 2013, 19 Uhr, Nikolai-Kirche, Eckernförde
Das Abschlusskonzert der Chortage Herrenhausen 2013 stand ganz im Zeichen von Georg Friedrich Händel. Neben dem Johannes-Brahms-Chor führten der Bachchor und das Collegium Vocale jeweils ein Meisterwerk der Barockmusik auf. Die Chöre wurden begleitet vom Barockorchester L`Arco.
Sonntag, 12. Mai 2013, 20 Uhr, Galerie Herrenhausen, Hannover
Oratorio de Noël von Camille Saint-Saëns
NDR-Radiophilharmonie unter Vassilis Christopoulos.
Solisten: Kristina Dinusova, Milda Tubelyte, Martha Swiderska, Berj Karazian und Tomas Selc
Ein Mitschnitt vom 20.12. wurde am 25.12. auf NDR-kultur gesendet.
Do. 20. und Fr. 21. Dezember 2012, Großer Sendesaal des Landesfunkhaus Hannover
Theresienmesse von Joseph Haydn
Requiem von Michael Renhart
Konzert mit dem Orchester il gioco col suono in der Marktkirche Hannover. Die Solisten waren Katharina Sternberg, Lena Kutzner, Markus Schäfer und Torsten Gödde.
Auszug aus der Kritk der HAZ: …Gudrun Schröfel … machte mit ihrem Dirigat sowohl aus der Haydn-Messe wie auch aus dem 2009 komponierten und jetzt uraufgeführten Requiem Michael Renharts ein spannendes Spiel mit Klängen. … Das Ergebnis? Ein exquisiter Haydn. …Zumal der Brahms-Chor unter Gudrun Schröfel dessen Strukturen geradezu bildhaft aufschlüsselte und punktgenau etwa zwischen archaisch bohrenden und ganz meditativ gesetzten harmonischen Verästelungen zu pendeln wusste. Das war hohe Kunst des Chorgesanges.
Der Johannes-Brahms-Chor Hannover beteiligte sich am Auftaktkonzert der neuen Saison der NDR Radiophilharmonie im Kuppelsaal Hannover: Am Freitag, 14. September 2012, 20 Uhr erklang Gustav Mahlers Sinfonie Nr.2 c-Moll „Auferstehungssinfonie“.
Carl Orffs Carmina burana am Sonntag, 29. April 2012 um 19 Uhr im Rahmen der Chortage Herrenhausen in der Galerie Herrenhausen zusammen mit Bachchor Hannover, Norddeutschem Figuralchor, Knabenchor Hannover und Mädchenchor Hannover.
Konzerte am Sonntag, 27. November 2011 um 17 Uhr in der St. Vituskirche Wilkenburg und am Sonntag, 18. Dezember 2011 um 18 Uhr in der Kreuzkirche Hannover mit Werken von Benjamin Britten, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Francis Poulenc.
Auszug aus der HAZ Kritk zu unserem Konzert in Wilkenburg am 27.11.2011: … erlebten dort einen absolut gelungenen Auftakt in die vierwöchige Vorweihnachtszeit: Der Johannes-Brahms-Chor Hannover nahm die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise zwischen klassischen Weihnachtsliedern wie „Kommet ihr Hirten“ und „Es ist ein Ros’ entsprungen“ und den Stücken modernerer Komponisten wie Francis Poulenc und Benjamin Britten. Die Chorleiterin Gudrun Schröfel führte ihre 31 Sänger dabei präzise und professionell durch die Stücke, sodassdie Soli der Sopranistinnen Lena Kutzner und Katharina Müller die ohnehin erhabene Atmosphäre in in der St.-Vitus-Kirche noch andachtsvoller erscheinen ließen. Musikalische Akzente setzte während des gut eineinhalb Stunden dauernden Konzerts auch Lothar Rückert an der Kirchenorgel. „Er holt Töne aus der Orgel raus, das hält man nicht für möglich“, …
Beteiligung am Abschlusskonzert der diesjährigen Chortage in der Galerie Herrenhausen am Sonntag, 06. November 2011 um 19 Uhr
Beteiligung an der BACHNACHT am Freitag, den 02.09.2011 ab 19 Uhr in der Marktkirche St. Georgii et Jacobi Hannover, einem Benefizkonzert zugunsten der Kulturstiftung Marktkirche.
Wir singen als Abschluss des Konzertes um 22.40 Uhr J.S. Bachs Motettes Jesu, meine Freude.
Das Programm der BACHNACHT (pdf-Datei)
Der Johannes-Brahms-Chor Hannover singt am Freitag, 01. Juli 2011 bei der 11. Mittsommernacht der Chöre in der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis Werke von Luigi Dallapiccola.
Die Mittsommernacht der Chöre ist eine Veranstaltung der Initiative hannoverscher Chorleiterinnen und Chorleiter.
Konzert am Sonntag, 26. Juni 2011 um 17 Uhr in der Markuskirche Hannover mit Werken von Samuel Barber, Benjamin Britten, Luigi Dallapiccola, Johann Sebastian Bach und Bohuslav Martinů.
Luigi Dallapiccolas (1904-1975) originelle Vertonungen von Gedichten seines hauptsächlich als Maler und Bildhauer bekannten Landsmannes Michelangelo Buonarotti (1475-1564) sind nur selten im Konzert zu erleben. Der Johannes-Brahms-Chor Hannover macht Il coro delle malmaritate und Il coro dei malammogliati zum Zentrum seines Sommerkonzertes am Sonntag, den 26. Juni 2011 um 17.00 Uhr in der Markuskirche Hannover. Dallapiccola spielt – wie schon Michelangelo in seinen Gedichten – in den beiden Chören mit dem Wechsel von ernst gemeinter Klage und beißender Ironie.
Kombiniert werden Dallapiccolas Werke mit Johann Sebastian Bachs Motette Jesu, meine Freude, neoromantischen Chören des Amerikaners Samuel Barber (1910-1981), Benjamin Brittens (1913-1976) Hymn to Saint Cecilia und Bohuslav Martinůs (1890-1959) Löwenzahnromanze (Sopran-Solo: Lena Kutzner). Die Werke des 20. Jahrhunderts und Bachs barocke Motette treten in Dialog miteinander und lassen sich gegenseitig in neuem Licht erstrahlen.
Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 8 Euro
Auszug aus der HAZ Kritik vom 28.6.2011:
„…begeisterte der in der Markuskirche der von Gudrun Schröfel souverän dirigierte und ganz auf elastische Musikalität ausgerichtete Johannes-Brahms-Chor mit Werken von Bach bis Dallapiccola.
Zwischen elegant geformter Polyfonie, wunderbar ausbalancierten Harmonien und hymnischer Beschwingtheit bei Bach und Britten und im Gegensatz dazu gepfefferter, bis zum Schrei vorangetriebener Artikulation in den Von Dallapiccola vertonten Commedia-dell'arte-Texten entfaltete sich ein weites Panorama chorisches Singens.“
Konzert am Samstag, 20. November 2010 um 20 Uhr in der Marktkirche St. Georgii et Jacobi Hannover.
Chor- und Orgelmusik von Johannes Brahms, Heinrich Schütz, Jehan Alain und Arvo Pärt.
Orgel - Moritz Backhaus
Eintritt: 10 Eur bis 20 Eur/ ermäßigt 8 bis 15 Eur
Lesen Sie hier die Kritik unseres Konzertes von Günther Helms: HAZ-Kritik
Der Johannes-Brahms-Chor Hannover singt am Mittwoch, 3. November 2010 um 20 Uhr mit Bryn Terfel im Kuppelsaal Hannover.
Die faszinierende Welt der „Bösewichte“ hat sich der Bass-Bariton Bryn Terfel für sein neues Programm ausgesucht. Einige der hinterhältigsten und zynischsten, der verdorbensten und durchtriebensten Schurken der Opernbühne wird der stimmgewaltige Waliser an diesem Abend im Kuppelsaal auferstehen lassen. Für seine CD-Produktion dieses Programm wurde Bryn Terfel mit dem ECHO-Klassik-Preis 2010 in der Kategorie Operneinspielung des Jahres - Operarien & Duette ausgezeichnet.
Münchner Rundfunkorchester Leitung: Gareth Jones Bariton: Bryn Terfel
Programm:
Arien aus „Tosca“, „Der Freischütz“, „Othello“, „Der Liebestrank“
Lieder aus „Die Dreigroschenoper“, „Sweeney Todd“, „Ruddigore“
Songs aus „Porgy and Bess“ und andere
Kartenpreise zwischen € 11,- und € 90,- plus 10% Vorverkaufsgebühr Kartenbestellung z.B. über pro musica
Konzert am Sonntag, 20. Juni 2010 um 17 Uhr in der Markuskirche Hannover.
Eintritt: 15/12/10 Eur (ermäßigt 12/10/8 Eur)
Vorverkauf: „Kirche im Blick“ (Buchhandlung an der Marktkirche), Laporte
Im Zentrum des Programmes stehen a-capella-Werke des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů (1890-1959), die in Deutschland nur sehr selten zu hören sind. Ergänzt werden sie durch Volksliedvertonungen Max Regers (1873-1916) und Romanzen Robert Schumanns (1810-1856). Altbekannte Volkslieder wie Ich hab die Nacht geträumet treten im romantischen Tongewand eines Robert Schumann oder Max Reger ins Gespräch mit tschechischen folkloristischen Stoffen wie der Löwenzahn-Romanze, die Bohuslav Martinů abwechslungsreich, vielseitig und hin und wieder auch mit einem musikalischen Augenzwinkern vertonte. Einen musikalisch wie inhaltlichen Kontrapunkt zur Natur- und Liebeslyrik bilden drei Werke von Arvo Pärt (*1935): The woman with the Alabaster box, Which was the son of… und Triodion.
Robert Schumann (1810-1856)
Romanzen und Balladen:
Schön-Rohtraut op. 67 Nr. 2 (1849)
Der Schmidt op. 145 Nr. 11 (1849)
Gute Nacht op. 59 Nr. 4 (1846)
Im Walde op. 75 Nr. 7 (1849)
Max Reger (1873-1916)
Vier der Acht ausgewählte Volkslieder WoO 10 (1899)
Bohuslav Martinů(1890-1959)
Romance z pampelišek (Löwenzahn-Romanze) (1957)
Arvo Pärt (*1935)
The woman with the Alabaster box (1997)
Which was the son of (2000)
Triodion (1998)
Der Johannes-Brahms-Chor Hannover beteiligt sich am Samstag, 19. Juni 2010 um 21.30 Uhr an der Stimmeninstallation mit zahlreichen hannoverschen Chören im Großen Garten unter der Regie von Ludger Engels.
Konzert am Donnerstag, 29. April 2010 um 20 Uhr in der Kirche St. Marien in Grasdorf (Hannover-Laatzen). Eintritt frei!
Chormusik von Johannes Brahms, Heinrich Schütz und Arvo Pärt.
Konzert am Samstag, 27. Februar 2010 um 19 Uhr in der Stadtkirche Darmstadt.
Chormusik von Johannes Brahms, Heinrich Schütz und Arvo Pärt.
Der Johannes-Brahms-Chor ist zu Gast bei der Darmstädter Kantorei.
Kritik:
01. März 2010 | Von Albrecht Schmidt
„Stimmen wie Glocken“
Konzert: Der Johannes-Brahms-Chor aus Hannover zeigt seine große Gestaltungskunst
Im zweiten Konzert der kleinen Reihe „Passion 2010“ war am Samstagabend der Johannes-Brahms-Chor Hannover in der Darmstädter Stadtkirche zu Gast. In dramaturgisch geschickter Abfolge von Chorwerken von Arvo Pärt, Brahms und Schütz waren 35 stimmtechnisch hervorragend geschulte Sänger zu erleben, die breite Chorerfahrung und teilweise auch Gesangsausbildung besitzen. Unter der Leitung von Gudrun Schröfel, Professorin in Hannover und Expertin in der Verbindung von Stimmbildung und Chorleitung, sind sie Preisträger des Niedersächsischen und des Deutschen Chorwettbewerbs geworden. Rhythmisch prägnant, spannend im Dialogisieren zwischen den Bässen und den übrigen Chorgruppen, war zu Beginn Pärts ,,Which was the son of…„ zu hören. Lupenrein in der Intonation, wunderbar weich im Gesamtklang, bekamen die Textauslegungen mit ihren beharrlichen Wiederholungen große Plastizität. Ohne eines Moments ermüdender Gleichartigkeit holt Pärt weit aus bei der Aufzählung des Jesus-Stammbaums und würdigt mit klangintensiv inspirierter Bildhaftigkeit jeden Vorfahren bis zurück zu Adam.
Vier Brahms-Motetten bewältigte der Chor mit unverbraucht hellem und geschmeidigem Klang. Schröfels intensives Dirigat erlaubte feinfühlig ausgelotete Einblicke in die Spannweite zwischen lyrischer Innigkeit in den flächigen, stillen Abschnitten und energiegeladenem Zupacken in den dramatischeren, polyphonen Teilen. Besonders in Erinnerung blieben die ,,Warum“-Rufe in ,,Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen„ aus Opus 74: Wie in Stein gemeißelte Mahnungen, beklemmend in ihrer Unerbittlichkeit. Umso eindringlicher wirkte am Ende dieser Motette der Umschwung in den versöhnlichen, stillen Choral ,,Mit Fried und Freud fahr ich dahin“.
Technisch mühelos und in sanfter, zurückhaltender Tongebung fügten sich zwei kurze Ausschnitte aus Schütz' ,,Geistlicher Chormusik„ organisch in das A-cappella-Programm, dessen Thema der Passionsgedanke war. Mit Pärts ,,Triodion“ folgte nochmals Kirchenmusik des 1935 geborenen Esten in einer vorbildlichen Interpretation. Die nach dem Vorbild des Glockenklangs entwickelte, typische Harmonik Pärts mit schlichter, überwiegend homophon gesetzter Akkordik, hier mit spannungsgeladenen Pausen, dissonanten Einschüben und Liegeklängen kontrastiert, bot dem Brahms-Chor, mühelos im Wechsel zwischen feinster Zurücknahme und raumgreifendem Vollklang, nochmals Gelegenheit zur Demonstration höchster chorischer Gestaltungskunst.
Konzert am Samstag, 21. November 2009 um 20 Uhr
in der Marktkirche St. Georgii et Jacobi
Dieses Konzert wurde gefördert vom Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover.
Kritik
„Noch einmal zelebriert der Johannes-Brahms-Chor sein bemerkenswertes Piano … bevor der Chor die auf knappsten Raum konzentrierte Musik…sehr sinnlich zum Klingen brachte. So stellte der Chor die Modernität seines oft als Traditionalisten geschmähten Namensgebers unter Beweis und ganz nebenbei auch seine Vielseitigkeit.“ HAZ 23.11.09
Zum Programm
Neben den Liedern bilden Chorwerke die größte
Werkgruppe im Schaffen Johannes Brahms'. Zeit
seines Lebens findet die Auseinandersetzung mit für
ihn neuen Kompositionstechniken zuerst in der
Chormusik statt. Das macht es für einen Chor sehr
reizvoll, ihn als Namenspatron zu wählen und sich
immer wieder seinen Werken zu widmen.
Anlässlich des Jubiläums stehen die Fest- und
Gedenksprüche op. 109 im Mittelpunkt des
Konzertes. Sie sind Brahms' feierlichstes und zugleich
anspruchsvollstes a-capella-Werk. Für Brahms bilden
sie mit den Motetten op. 110 (Ich aber bin elend –
Ach, arme Welt – Wenn wir in höchsten Nöten sein)
eine Einheit. In allen Chorwerken des Programms
schlägt sich die Beschäftigung mit Kanon- und Kontrapunkttechniken
der Renaissance und des Barock
nieder. Das erste größere Werk, mit dem Brahms diese
kunstvoll in seine Musiksprache integriert, sind die
beiden Motetten op. 29 (Es ist das Heil uns kommen
her – Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz). Auch die
Motetten Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen
op. 74 Nr. 1 und O Heiland reiß die Himmel auf op. 74 Nr. 2 sind bei aller emotionalen Ausdruckskraft
streng kontrapunktisch gearbeitet.
Kontrastiert werden Brahms' Motetten von Igor
Stravinskys Messe für gemischten Chor und
doppeltes Bläserquintett. Stravinsky vertont den
lateinischen Text in großer Schlichtheit und Klarheit.
Freitag, 06. November 2009 um 20.00 Uhr
im Galeriegebäude der Herrenhäuser Gärten
Wir singen Johannes Brahms' Motette Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen und seine Fest- und Gedenksprüche.
Konzert am Donnerstag, 18. Juni 2009 um 20 Uhr
in der Kirche St. Michaelis Bissendorf
im Rahmen der Ausstellung zur Gartenregion 2009
„Was war, was ist, was bleibt – ein Gottesacker wandelt sich“
Johannes Brahms (1833 - 1897)
Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen op. 74 Nr. 1 (1878)
Fest- und Gedenksprüche op. 109 (1888)
Drei Motetten op. 110 (1889)
Marienlieder op. 22 (1859)
Heinrich Schütz (1585 – 1672)
Aus der Geistlichen Chormusik op. 11 (1648:
Herr, auf dich traue ich op. 11 Nr. 9, SWV 377
Die mit Tränen säen op. 11 Nr. 10, SWV 378
So fahr ich hin zu Jesu Christ op. 11 Nr. 11, SWV 379